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Nobel Prize Lecture 2016
18. Januar 2016

Am 18.01.2016 lud der Förderverein der Wirtschaftswissenschaften der RWTH gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Controlling zu der zweiten Nobel Prize Lecture in der Couvenhalle ein.
Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte der Dekan der Fakultät, Herr Professor Dr. Kittsteiner, die etwa 250 anwesenden Gäste. Auch Wolfgang Mainz, Vorstand des Fördervereins der Wirtschaftswissenschaften, richtete einige Grußworte an die Zuhörer.
Im Anschluss begann Professor Dr. Lorz mit der Vorstellung des Wirtschaftsnobelpreises von 2015, den Angus Deaton für seine „Analyse von Verbrauch, Armut und Wohlfahrt“ erhielt. Dabei wurde nicht ein einzelnes zentrales Werk von ihm ausgezeichnet, sondern die breite Palette seiner Forschungen zu den Themen Konsum, Einkommen und Wohlfahrt. Sein „beinahe ideales Nachfragesystem“ hat sich inzwischen zu einem Standardansatz entwickelt, um die Wirkungen von Preis- und Einkommensänderungen auf die Nachfrage nach unterschiedlichen Gütern und die individuelle Wohlfahrt ermitteln zu können. Mit Beiträgen zum Zusammenhang zwischen Einkommen, Ersparnis und Konsum hat er darüber hinaus gezeigt, wie wichtig es ist, die Heterogenität von Konsumenten bei der Analyse gesamtwirtschaftlicher Zusammenhänge zu berücksichtigen. Letztlich hat er auch maßgeblich dazu beigetragen, auf Grundlage von Haushaltsbefragungen zu aussagekräftigen Daten über den Lebensstandard der Ärmsten in Entwicklungsländern zu gelangen.
Den zweiten Vortrag widmete Professor Dr. Gürerk Vernon L. Smith, der den Wirtschaftsnobelpreis im Jahr 2002 für seine Forschung zum Thema „Spielend Geld verdienen – Etablierung von Laborexperimenten als Werkzeug der empirischen ökonomischen Analyse“ erhielt. Vernon L. Smith ist einer der Pioniere der „experimentellen Wirtschaftsforschung“, die gleichzeitig eine Forschungsmethode als auch ein ständig wachsendes Forschungsgebiet der Wirtschaftswissenschaften bezeichnet. Smith prägte sowohl mit seinen wichtigen methodologischen als auch einflussreichen inhaltlichen Beiträgen die Anfänge der experimentellen Wirtschaftsforschung. So hat er eine Reihe experimenteller Methoden entwickelt, wie beispielsweise die erfolgsabhängige Bezahlung der Teilnehmer, die den Standard für Laborexperimente in der Wirtschaftsforschung bilden. In eigenen Experimenten untersuchte Smith die Bedeutung alternativer Marktinstitutionen; zum Beispiel dass das Regelwerk einer Auktion entscheidenden Einfluss darauf hat, welchen Preis ein Verkäufer erwarten kann. Smith propagierte auch, dass man das Laboratorium als einen „Windtunnel“ benutzen kann, in dem „Spielregeln“ für neue Märkte – wie etwa deregulierte Elektrizitätsmärkte – getestet werden, bevor sie in die Praxis übernommen werden. Vernon Smiths Arbeit hat entscheidend dazu beigetragen, dass die experimentelle Methode mittlerweile zu einem wichtigen Werkzeug in der empirischen wirtschaftswissenschaftlichen Analyse geworden ist.
Nach einer anschließenden Fragerunde konnten die Teilnehmer die Veranstaltung bei einem Umtrunk ausklingen lassen. Die Initiatoren der Veranstaltung, Professor Dr. Letmathe und Wolfgang Mainz, möchten sich bei allen Teilnehmern bedanken und freuen sich schon auf eine Fortsetzung der Veranstaltungsreihe.
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